Meinung: Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin
Von der pazifistischen Utopie der 80er bis zur Milliarden-Aufrüstung heute: Deutschland redet wieder von Krieg. Und wer soll kämpfen?
Vor allem in grünen und linken Kreisen war in den 80er- und 90er-Jahren der Glaube verbreitet, dass die Welt eine bessere und friedlichere sein könnte, wenn nur alle den Kriegsdienst verweigern würden.
Inzwischen hat sich jedoch die kürzlich abgetretene deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock (Die Grünen) mit der kontroversen, später zurückgezogenen Forderung zitieren lassen, deutsche Leopard-Panzer gegen Russland rollen lassen zu wollen.
Das lässt nicht nur düstere Erinnerungen an den Russlandfeldzug der Wehrmacht aufkommen, sondern zeigt auch, wie weit sich diese gleichen Kreise vom damaligem Ethos entfernt haben.
Heute wird Aufrüstung zur Kriegstüchtigkeit gefordert…
…und zwar nicht wenig. Der Bundestag war sogar bereit, die Verfassung zu brechen, um bis zu 800 Milliarden (!!) Schulden zu machen, wovon die Hälfte, also 400 Milliarden, verwendet werden sollen, um Deutschland kriegstauglich zu machen.
Soweit nicht so gut, denn Pläne darüber, wie und wer diese Schulden zurückzahlen muss, gibt es keine. Aber auch wenn wir das übersehen, ist die nächste entscheidende Frage:
Wer wird diese Milliarden an Kriegsmaterial einsetzen?
Der Kabarettist Andreas Rebers veranschaulicht die Problematik sinngemäss folgendermassen:
die Hälfte der deutschen Jugend ist übergewichtig
die Hälfte der übrigen sind woke…
…und der Rest ist kriminell.
Das ist sicherlich überspitzt, aber es trifft das Problem im Kern. Um Kriege zu führen bzw. zu gewinnen, braucht es neben einer dem Gegner zumindest ebenbürtigen Fitness auch eine entsprechende Gesinnung.
Wir leben nun aber seit Jahrzehnten in einem Zeitgeist, zu dem es gehört, beim Anblick der eigenen Landesfahne über Brechreiz zu klagen (kein Problem aber, eine fremde, z. B. die palästinensische, zu schwingen). Derweil wird das Singen der Landeshymne konsequent verweigert.
Auf dem Schulhof ist Fussballspielen verbannt, weil es Aggressionen schüren soll (wir wünschen uns aggressionslose Russen bei deren Einmarsch). Die meisten Kinder durften noch nie einen Pfeilbogen, eine Schleuder oder ein Attrappengewehr schnitzen, geschweige denn wissen, wie sich der Rückschlag einer Feuerwaffe anfühlt. Sportunterricht, wenn er denn noch stattfindet, wird gemischtgeschlechtlich geführt; Buben dürfen konsequent nur linkshändig Handball spielen.
Frauensache?
Ein Teil der Lösung könnte darin liegen, auch im Krieg die Gendergerechtigkeit durchzusetzen.
Der gleiche Zeitgeist hat uns ja inzwischen davon überzeugt, dass Frauen unserem “starken” Geschlecht generell und grundsätzlich überlegen sind.
Gut möglich, dass also heute die verweichlichten Männer das schwache Geschlecht sind und dass die Frauen auch diese letzte Männer-Domäne übernehmen sollten.
Notfalls vielleicht mittels Quoten?
Ansonsten müssen wir halt die Ausgangsfrage umformulieren:
Stell dir vor, es ist Krieg und keine*r kann’s.